Die Elektromobilität boomt – doch wer mit einem Elektrofahrzeug unterwegs ist, sollte nicht nur auf Reichweite und Ladeinfrastruktur achten. Ein oft unterschätztes, aber entscheidendes Detail ist das richtige Ladekabel. Dabei gibt es je nach Einsatzzweck, Ladeart und Fahrzeug verschiedene Varianten, die sich in Technik, Leistung und Sicherheit unterscheiden. Wir klären auf, welche Kabeltypen es gibt und was Sie beim Kauf und Einsatz beachten sollten.
Mode 2, Mode 3, Mode 4 – was bedeutet das überhaupt?
Die sogenannte “Mode”-Einteilung bezeichnet die Art und Weise, wie die Ladeverbindung zwischen Fahrzeug und Stromnetz technisch geregelt ist. Die drei gängigen Kabeltypen für Elektroautos lassen sich wie folgt unterscheiden:
Mode 2 – Das Notladekabel für die Haushaltssteckdose
Dieses Kabel ermöglicht das Laden an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose (230 V Schuko). Es ist meist im Lieferumfang des Fahrzeugs enthalten und eignet sich vor allem für den Notfall oder gelegentliches Laden zu Hause.
Merkmale:
Mode 3 – Der Standard für öffentliche AC-Ladestationen
Das Mode-3-Kabel ist der Allrounder für das Wechselstromladen. Es verbindet das Fahrzeug über einen Typ-2-Stecker mit einer privaten Wallbox oder öffentlichen Ladesäule.
Merkmale:
Ein wichtiger Hinweis: Viele öffentliche AC-Ladestationen haben kein fest installiertes Kabel – das bedeutet, Sie müssen Ihr eigenes Mode-3-Kabel mitführen!
Mode 4 – Das Schnellladekabel für Gleichstrom (DC)
Mode-4-Kabel kommen bei Schnellladestationen zum Einsatz. Der große Unterschied: Hier wird nicht mit Wechselstrom, sondern mit Gleichstrom direkt in die Batterie geladen – und das mit erheblich höherer Leistung.
Merkmale:
Einsatzempfehlung: Ideal für längere Strecken oder schnelles Nachladen unterwegs – Kabel wird von der Ladestation bereitgestellt.
Was Sie beim Kabelkauf beachten sollten
Auch wenn das Angebot an Ladekabeln groß ist, lohnt es sich, auf Qualität und technische Details zu achten:
Standardlängen liegen zwischen 4 und 7,5 Metern. Wer regelmäßig in engen Parkbuchten oder rückwärts zur Ladesäule parkt, ist mit einem längeren Kabel auf der sicheren Seite. Achten Sie jedoch auf das höhere Gewicht.
1-phasige Kabel: Günstiger, leichter, aber auf 3,7–7,4 kW beschränkt
3-phasige Kabel: Bis 22 kW möglich – zukunftssicher und schneller
Achten Sie auf die Ampere-Angabe (z. B. 16 A oder 32 A). Ein 32-A-Kabel ist in der Regel mit allen AC-Ladestationen kompatibel und ermöglicht maximale Ladeleistung.
Ein gutes Ladekabel sollte mindestens IP44 (spritzwassergeschützt) sein. Höherwertige Modelle sind IP55 oder IP66 – ideal für den Außeneinsatz.
Nie mit Gewalt knicken oder quetschen
Nach dem Laden sauber aufrollen – am besten in eine Kabeltasche
Kontaktstellen regelmäßig prüfen – Verschmutzungen oder Korrosion vermeiden
Verwenden Sie ausschließlich zertifizierte Kabel (z. B. CE-, TÜV-, VDE-Kennzeichen). Billige No-Name-Kabel bergen Risiken wie Überhitzung oder Witterungsschäden.
Fazit
Das richtige Ladekabel ist mehr als nur Zubehör – es ist ein sicherheitsrelevantes und komfortbestimmendes Element im Alltag mit dem Elektroauto. Wer versteht, welcher Kabeltyp für welchen Einsatzzweck notwendig ist, kann effizienter und sicherer laden. Unsere Empfehlung: Setzen Sie auf hochwertige, zertifizierte Mode-3-Kabel mit ausreichender Länge und Leistung – so sind Sie für die meisten Alltagssituationen bestens gewappnet.